Dienstag, 19. Februar 2008

Seehandels- und Versicherungsrecht

Ich bin Stammkunde. Seit letzter Woche. Drei Besuche im selben Geschäft, alle mit Bargeldtransfer zu meinen Ungunsten abgeschlossen. Das lässt mich wohl hoffentlich wenigstens in den erweiterten "Kundenstamm" eintreten.
Der Name meiner neuen Edelboutique ist 'çetinkaya'. çetin bedeutet angeblich "hart, heikel, kniffelig, schwierig, subtil, verzwickt" und kaya "Fels"... Das bietet nun wirklich gehörig Platz für Zusammensetzungsversuche: Das heutige Belustigungsgimick für den Leser.
Um auch weiterhin ein vorbildlicher Erasmusstudent zu sein, der seinen Aufenthalt ganz im Zeichen der Charta verbringt, wird das Drittel des 'kulturellen Austausches' für mich ganz groß geschrieben - ein paar Teile des Studiendrittels sind vielleicht auch zum kulturellen Austausch umverteilt worden.
Das heisst also es wird sich türkischer angezogen. Entgegen eventuell bestehende Vorurteile bedeutet dies: besser. Jedenfalls als der Durchschnitts Deutsche. Die Jeans als Massenerscheinung hat hier einen schweren Stand gegen die klassische Hose, ob Tuch- oder Baumwoll-. Ausserdem kommen "dem Türken" fast auschliesslich Lederschuhe an die Füße. Die gibt es im wahrsten Sinne des Wortes an jeder Strassenecke für kleines Geld. Lackschuhe in allen Variationen, mit oder ohne Schürsenkel, Stiefel oder Slipper, Model-Opa oder Model-Django. Ab 10 Lira ist man im Rennen.
Abgerundet wird das Erscheinungsbild dann durch ein Hemd. Natürlich auch wieder in allen Farben und Preisklassen.
Selbstverständlich sieht auch nicht jeder so aus, aber im Durchschnitt setzt sich die Kleidung der meisten Menschen doch zumindest aus zwei, der drei genannten Teile zusammen.
Also gabs für mich: Einmal Anzug schwarz, einmal Hemd blau, einmal Hemd weiss, einmal Hose grau, einmal Pullunder schwarz und neunmal Herrensocken schwarz. Die feinen Schühchen hatte ich aus Deutschland mitgenommen.
Wesentliche Teile meines Einkaufs kombiniert ergeben dann: den Uniformjuristen.
Dieser leider auch nicht kostenlose Kaufrausch war auch weder Resultat einer großen Geschmacksverirrung noch eines 'Relaunchs der Marke' bzw. von mir. Vielmehr ruft die Arbeit. Nicht bezahlt und mit zweifelhaftem Sinngehalt: Ein Praktikum.
Dank der tollen Unterstützung meiner Istanbuler Erasmuskoordinatorin, bekam meine legere Frage "Kennen Sie eigentlich einen Anwalt bei dem ich vielleicht ein Praktikum machen könnte - es müsste aber in den Semsterferien sein", innerhalb von zwei Gesprächen Realität. Für mich doch etwas unvermittelt, aber wer fragt ist ja selber Schuld, und ausserdem wünschen sich das meine Freunde aus dem Berliner Prüfungsamt so sehr, dass ich gleich drei Monate machen darf - aber nur innerhalb der Semesterferien. Sonst wird man ja beim Studieren gestört. Eine erstaunliche Häufung von Unwahrheiten in einem solch kurzen Satz.

Also gings los. Ach ja, was machen die denn überhaupt?! Das fragte ich zuerst mich, dann meine Koordinatorin und dann wieder mich: Seehandels- und Versicherungsrecht.
Nach zwei Wochen kann ich sagen: Ich weiss worum es geht: Vorallem Schiffe, in jeder Art und Weise. Oder auch das Geld, was man braucht um Schiffe zu kaufen, zu reparieren oder auch als Versicherung zu sagen: Wir zahlen nicht (das passiert relativ häufig). Weiterhin können Schiffe auch kaputt gehen, Feuer fangen oder die Ladung geht kaputt oder fängt Feuer oder alles zusammen.
Das Büro ist klein aber fein. Der Chef ist 45, damit aber auch schon der Alterspräsident. Das kann der Atmosphäre nur guttuen. Nette Leute, guter Kaffee (den ich nicht selber machen muss) manch spannende Minute.
Meine Rolle ist natürlich begrenzt: Ich bin der Praktikant. Ich kann kein Türkisch. Besonders letzteres steht einem komplett ausgefüllten Tagesablauf doch ab und an im Wege. Dafür arbeite ich mich langsam aber sicher durch die englischsprachige Fallhistorie der Kanzlei. Türkische Gerichtsgebäude werden in ihrem Leben auch keine Schönheitspreise mehr gewinnen. Dafür sehen die Anwaltsroben ganz chic aus: Ein bordeauxroter Stehkragen auf schwarze Robe abgesetzt mit ein wenig grün und gold.
Eher grün im Gesicht werde ich aber bei den Arbeitszeiten: jeden Werktag von 9 bis 18.30. Nach zwei Tagen wurde mir klar: das ist anstregend. Nach vier Tagen war ich dauerhaft müde und am sechsten Tage fiel mir auf: Ausser dem Wochenende bleibt einem doch recht wenig Zeit für 'Hobbies'.
Mit diesen revolutionären Gedanken konfrontierte ich dann in der Kaffepause auch einen der Anwälte. Er guckte mich mild lächelnd an und sagte: Hobbies?, hab' ich seit Jahren nicht mehr, wenn dann am Wochenende. Das saß. These mit überwältigendem Erfolg bestätigt. Schade.
Am nächsten Tage, bei selbiger Gelegenheit: Rifki (Name) du siehst müde aus, noch lange an dem Dossier gesessen?. Ja, ich war bis um zehn im Büro und hab dann zu Hause weitergearbeitet. Und wie lange hast du dann geschlafen? Gar nicht, seit 36 Stunden.
Ist es der Sinn eines Praktikums den Leuten jegliche Freude am Beruf zu vertreiben?
Aber es soll ja auch zu viele Juristen geben...



Für Wetterinteressierte: Es liegt viel Schnee, quasi 'subtile Felsen, ganz aus Schnee'

Dienstag, 5. Februar 2008

Ankara

Nach fünf Monaten ist mir unglaubliches gelungen: Ich habe es geschafft Istanbul zu verlassen.
Dem Millionen(mo)loch den Rücken gekehrt und raus. Und weils so schön ist in großen, winterlich verdreckten türkischen Städten gleich die zweitgrößte Perle dieser Gattung gewählt. Ankara.
Entgegen aller Hinweise und kritischen Fragen der türkischen Freunde, was man denn in Ankara wolle und insbesondere zu "dieser!" Jahreszeit, wurde das Zugticket gekauft und los gings.
Zug fahren ist in der Türkei auch wunderbar günstig. Für 20 Lira, also ca.12 Euronen gibts den Fahrschein. Inklusive einer ganzen Menge Beinfreiheit: Trotz großem Andrang auf der Strecke werden alle Waggongs nur mit drei Sitzen pro Reihe besetzt, Kaffee, Tee und Bier werden zu studentenfreundlichen Preisen serviert. Davon träumt der deutsche Bahnreisende, Albträume verursacht aber leider die Geschwindigkeit. Acht Stunden dauert die Fahrt insgesamt. Da bleibt vom so genannten Cumhuriyet Expressi höchstens noch die Cumhuriyet (Republik) übrig - und auch da sind sich die Leute ja nicht ganz einig.

Die nächtliche Unterkunft gewährte uns dann freundlicher weise ein Bekannter. Leider floss in seinem Hause grade keine Wasser - Rohre eingefroren. Das wird sich wahrscheinlich bis März auch nicht mehr ändern... Dafür zahlt er für seine Wohnung in 4 Monaten soviel, wie ich in einem. Und einen Garten und anatolische Dorfatmospähre gibts auch noch gratis dazu.

Des Tages verschrieb sich unsere kleine Reisegruppe dann ganz dem Tourismus. Und da gibt es in Ankara erstmal nur das eine: Das Atatürk Mausoleum (ANITKABIR - Grabstätte).
Ein wunderbares Gebäude, das insbesondere durch seine Architektur besticht. Auf der Internetseite des 'Kultur und Tourismus Ministeriums der Republik Tü
rkei' wird die Architektur wie folgt beschrieben: "Der Zeitraum 1940-1950 wird in der türkischen Architektur als "II. Nationale Architektur Zeit" genannt. In dieser Zeit wurden Gebäuden errichtet, deren monumentale Eigenschaften nachdrücklich auftraten, die Symmetrie vorwiegen, Schnittsteine verwendeten. Das Anıtkabir hat die Eigenschaften dieser Zeit an Sich." - eine Erläuterungstafel vor Ort erklärte das ganze dann noch weiter: Im Jahre 1940 wurden 3 Architekten beauftragt, den Komplex zu errichten: Ein Türke, ein Deutscher und ein Italiener. Was sich wie ein schlechter Witz anhört, war aber keiner. Also viel Symetrie und viel monumentale Eigenschaften.

Ausserdem gibt es noch eine Zitadelle zu besichtigen, die weder über der Stadt schwebt noch trohnt, aber trotzdem da ist. Im vorhinein wurden wir schon darauf hingewiesen, dass es sich dabei nicht um eine im deutschen Denkmalschutz-gedächtnis-stile renovierte, schnuckelige kleine Burg handele, sondern es noch Mauern und Umgebung im 'ursprünglichen' Zustand zu sehen gäbe. Ja, ja kein Problem denkt sich der Student, da gibts was zu sehen. Also rauf auf den Hügel und rein ins Vergnügen. Dieses verging uns allerdings etwas, nachdem wir die an die Zitadelle grenzenden Häuser sahen. Kleine Holz-, Lehm- oder Betonhäuschen, vereiste Matschpisten, kleine Vorgärten ohne jegliches Grünzeug, einen kleinen Kiosk und streunende Hunde. Aber die kannten wir ja schon aus Istanbul. Nach ein paar Minuten gesellten sich dann auch noch drei kleine Strassenjungs an unsere Seite. Die konnten immerhin mehr Englisch, als so mancher Schulabsolvent - 'What's your name?', 'Photo?', 'Where are you from?'. Bei der Verfolgung unserer langen Schritte verlor der eine seine Schuhe - um Nummer zu groß. Jacken hatte keiner an, obwohl es unter Null war und einen sauberen Waschlappen hatten die kleinen, frangenden Gesichter schon lange nicht mehr gesehen. Alles gepaart mit einer fast grenzenlosen Naivität.
Trotz klarstem Wetter, untergehender Sonne und großartiger Sicht, war das Panorama doch getrübt. Nicht nur unsere kleinen Freunde erzeugten eine Mischung aus Unwohlsein und Mitleid, insbesondere die Aussicht gab Grund zum Nachdenken: Nach altem osmanischem Recht durfte ein Haus, das über Nacht auf öffentlichem Grund und Boden errrichtet wurde nicht mehr abgerissen werden. Dieses (Gewohnheits-)Recht wird auch heute noch "benutzt" bzw. angewandt. Der Name dieser einfachen Behausungen ist: Gecekondu.
Auf diese Weise entstehen an den Rändern der Großstädte sog. Marginalsiedlungen. Keine wirklichen Slums, es gibt zumeist schon Strom, aber wie bei unserem Gastgeber, friert im Winter halt schonmal das Wasser ein, und befestigte Straßen entstehen auch erst mit der Zeit. Die Einwohner dieser Viertel kommen aus den sozial schwachen Schichten, meist Bauern aus Anatolien, die in der Stadt ihr Glück suchen. Auf diese Art und Weise sind die Bevölkerungszahlen sowohl von Istanbul als auch Ankara in den letzten Jahren geradzu explodiert.
In Istanbul kommt einem diese Realität zum erstenmal im Bus zum Flughafen ins Bewusstsein. In Ankara aber beim Blick von der Zitadelle. 15 Minuten Fußweg von der Innenstadt, in absoluter Nahdistanz - Das kam dann schon etwas überraschend und verstärkte den persönlichen Eindruck einer großen und zum Teil fast greifbaren Trostlosigkeit.



Der Versuch das Parlament zu betreten wurde nach 9 Stufen von einem freundlichen Soldaten mit einem einfachen 'No!' beendet...

Samstag, 12. Januar 2008

Regeln, Rot und Blau

Wieder zurück. Wieder da. Wieder hier.
Wie auch immer, der Wiedereintritt in die Istanbuler Halbwelt ist geglückt. Und aus dem Wiedereintritt wurde auch ganz schnell ein erneuter Wiederaustritt: Der dritte Umzug in vier Monaten - ein Mietnomade im etwas anderen Sinne.
Keine drei Stunden nach meiner Ankunft klingelt das mobile Telefon. Johannes ein Freund hat in seiner Wohnung ein freies Zimmer: Willst du es haben? Ach ja, bist du eigentlich schon wieder in Istanbul? Wie immer: erst das Geschäft, dann das Private...
Abends die Wohnung angeschaut, die berüchtige einmal-drüber-schlafen-bedenknacht erbeten, und am nächsten Tag umgezogen. Es kann doch alles so einfach sein.
Na ja jetzt gibts keine Küchenschaben mehr, auch keine deutschen Mitbewohner, dafür aber eine Tür, ein richtiges Bett, einen Tisch und einen Stuhl, ein bisschen Schimmel und kein Tageslicht - ein Traumschloss. Ausserdem gibts es noch einen weiteren Höhlenbewohner: Orkun, Türke, geht auf die dreissig, hat kaum Haare auf dem Kopf und bringt tagsüber Menschen bei, wie man die Kaffeemaschinen im Gloria Jeans Cafe bedient.

Zweieinhalb Wochen in der Heimat haben aber auch ihre Spuren hinterlassen: Deutschland deine Regeln! Ein Traum. Im Leben gewisse Dinge als vorausberechenbar und funktionierend anzusehen ist schön. Und noch schöner ist es wenn auch alles wie vorausberechnet funktioniert. Und ach wie schön ist demnach Deutschland.
In der Türkei muss zu dieser vermeintlich simplen Rechnung, noch ein kleiner Faktor hinzuaddiert werden: Chaos. Durch eine gute Protion des eben genannten wird sowohl das Vorausberechnen, als auch das Funktionieren schwieriger - für den Westeuropäer noch schwieriger.

Wie so manche Wohnung hat auch die neue eine Dusche. Noch keinen Duschvorhang. Keine Heizung. Aber ein Toilette und ein wenig Schimmel. Ausserdem macht duschen mehr Spaß, wenn das Wasser warm ist. Gerade im Winter. Und weil Regeln und Systeme das Leben ja einfacher machen, hat man warm mit rot und kalt mit blau "verbildlicht".
Also ab in die Dusche, Wärme produziert nur der Durchlauferhitzer, und schön den roten Hahn gedreht. Wasser kommt. Wasser ist kalt. Warten. Wasser ist immer noch kalt. Mal den blauen Hahn drehen. Wasser kommt. Wasser ist kalt. Genervt sein und nicht warten. Noch mehr genervt sein in Aussicht einer klaten Dusche - Sparprogramm: nur die Haare waschen. Später Orkun fragen, wie das mit dem Gerät funktioniert.
Nächster Tag: Vergessen Orkun zu fragen. Dieselbe Duschsituation. Wieder bei rot kein warmes Wasser zu bekommen. Dieses mal muss der Körper aber wirklich mal unters kalte Nass: 15 Minuten duschen folgen: Linker Arm unters Wasser, Erfrierungen dritten Grades, eine Minute warten. Rechter Arm unters Wasser und so weiter. Beim Kopf tuts dann irgendwann auch weh und beim Rest sowieso. - Auf jedenfall Orkun fragen wie das geht, verdammt.
Abends: Johannes: "Orkun, how can I turn that fu... water in the shower hot?"
"Ahh, Jooohannes very easy." "No it is cold all the time"
Orkun betritt die Dusche, dreht den blauen Hahn und wartet. Johannes: "But thats the one for the cold water, I used the red one. Thats hot water..." Orkun wartet, das Wasser wird warm, beim blauen Hahn, Orkun guckt mich an:

"Johannes, if you were a Turk, you know that the colour doesn't mean anything"

... hätte ich besser auch mal beim blauen Hahn gewartet.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Stinketier

„Du Schwein!“

Der recht müde Versuch einer Beleidigung – noch nicht einmal gegenüber einem Gesetzeshüter verboten. Aber wie bei dem ein oder anderen „bildlichen“ Schimpfwort, denkt man kaum über den eigentlichen Wortsinn nach.

Anders in der Türkei: Selbstverständlich beginnt auch hier eine Einladung zum Tee selten mit den Worten ‚Du/Sie Schwein’. Dem Sinn des gesagten wird aber noch eine weitgehendere Bedeutung zugemessen. Woran das liegt, ist offensichtlich. Islam und Schwein, das lass’ sein. So stehts im Koran. Gut so.

Das führt dazu, dass die Schweinelobby in der Türkei ein kleine, oder nicht existierende ist. Außerdem lassen sich mit dem oben genannten Eingangszitat, noch echte Emotionen provozieren. Aus gut unterrichtet/den Kreisen drang die Kunde an mein Ohr, dass die Bezeichnung ‚Schwein’ immer noch kleine Jungen und Mädchen auf den Schulhöfen in „Konfliktsituationen“ geraten lässt…Ob das bei großen Jungen und Mädchen dasselbe ist sollen andere ausprobieren.

Natürlich fristet das Schweinchen in seiner bearbeiteten, essbaren Form ein Nischendasein. Der CarrefourExpress Supermarkt in Cihangir, bietet seinem westlichen Juppieklientel wenigstens eine kleine Auswahl – 200g Kochschinken für fast 10 euro. Dafür bekommt man anderswo schon ein halbes Rind. Die Gerüchteküche berichtet weiterhin von sog. Spezialitätenhändlern, die aus dem Schwein eine Spezialität machen und Spezialitäten sind ja bekanntlich teuer. Das liegt in ihrem Wesen und an der Tatsache, dass es einfach sonst nirgendwo totes Schweinetier gibt. Das ordinäre Schweinefleisch kommt in der Türkei also nicht ohne einen Hauch Exotik daher.

Seit inzwischen etwas mehr als drei Monaten hat sich kein Schweinefleisch mehr in meinem Magen breit gemacht. Dafür so mancherlei anderes wie Innereien von Lamm und Rind, das türkische Gehackte – denkt man jedenfalls am Anfang. Jetzt nicht mehr. Schmeckt aber trotzdem gleich.

Selbst dem letzten Kirchenverweigerer wird aufgefallen sein, dass der letzte Sonntag einer unserer vier Adventssonntage war. Hier eher nicht so. Jedenfalls nicht grundsätzlich. Die Deutschen Schule Istanbul, hat das aber natürlich gemerkt. Und was macht eine deutsche Schule in Istanbul am ersten Advent: Einen Weihnachtsbasar. Und da mit das ganze auch noch schön aussieht schnell noch den Mantel des Guten Zwecks übergezogen. Der rechtfertigt ja bekanntlich alles. Auch einen Preis von fünf Lira für fünf Plätzchen.

Aus verschiedenen Gründen darf auf einem deutschen „Volks“fest eines nicht fehlen: Die Bierstube. Die Gründe für ein sehr zeitiges erscheinen vor Ort meinerseits, sind nicht sehr vielfältig, dafür aber um so Heimat verbundener. Die Marke mit den silberfarbenen Etiketten auf grünem Glas hatte auch Lust auf den guten Zweck. Und so kam es doch, dass Bier tatsächlich zum günstigsten Getränk der gesamten Karte mutierte. Jedenfalls fast.

Wesentlich teurer war aber unsere fleischige Spezialität: Schwein. Von der Meicawurst über Leberkäse hin zum guten alten Kasseler, gab es was das Herz begehrte. Natürlich nur das Herz von Deutschen und „Türken, die deutscher sind als die Deutschen“.

Ausgabestelle der Spezialität war die umfunktionierte Turnhalle der Schule. Ein Raum der die Bezeichnung Halle kaum verdient, aber genügend Platz für alle bot.

Viel bemerkenswerter war aber der Geruch: Beim ersten Schritt in die Halle war klar: So riecht Deutschland: Schweinefleisch, Sauerkraut, Rotkohl, Bier, Menschen. Letztgenanntes gibt’s es natürlich auch hier jeden Tag.

Aber es war unverkennbar der Geruch von Fleisch in der Luft. Und in diesem Falle, eben der von Schweinefleisch. Nachdem das Näschen sich nun 3 Monate entwöhnt hatte, schlug der Heimatgeruch entsprechend ein. Gleichzeitig kam aber auch ein gewisses Verständnis für die Bezeichnung Stink(e)tier auf. Selbstverständlich verströmen auch Lamm- und Rindfleisch ein eigenes Aroma, die Art und Weise des Schweinchens ist aber doch eine andere. Irgendwie aufdringlicher, präsenter und eben vielleicht auch ein bisschen „stinkend“. In Verbindung mit dem Biergeruch hing insgesamt das unverkennbare Odeur eines deutschen Landgasthofes in der Luft. Und das in der Deutschen Schule in Istanbul und alles für den guten Zweck. Ein schöner erster Advent – aber auch genug bis zum Wiedereintritt in den Vorweihnachtlichenkonsumterror. Mit Schweinefleisch.

...weil ja heute Nikolaus ist


Montag, 3. Dezember 2007

Freitag, 30. November 2007

Taksi!

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen,...“ (Kant)

Die gute alte Aufklärung.

Da werden Erinnerungen an den Geschichtsunterricht wach: auswendig vom Blatt vorgetragen, schier unendliche Minuten und Stunden an diesem ‚Herzstück’ der europäischen Geschichte bzw. Philosophie gesessen, viel gedacht und vielleicht doch weniger verstanden. Wie auch immer, die persönliche Aufklärung schien doch mit dem Ende der Schulzeit dankbarer weise beendet oder doch grade erst zu beginnen – jedenfalls bitte ohne auswendig gelernte Formel.

Grob hatte man den Sinn der Sache ja auch verstanden, freies Denken, Selbstverantwortlichkeit und sowieso: Könige und Monarchien gibt’s ja ohnehin nicht mehr. Völlig selbstverständlich das Ganze. Jedenfalls in Europa = ab auf geistige Abstellgleis, ganz nach dem Motto mal-gewusst-mal-gekonnt-aber-ich-bin-mir-da-nicht-mehr-so-sicher.

Und dann passiert es doch, dass im Istanbul der heutigen Tage ein Großangriff gegen die Aufklärung gestartet wird. Und das nicht im politischen Tagesgeschehen, sondern im Volke, wie man in der Politik sagen würde ‚an der Basis’, und das auch noch tagtäglich.

Der Istanbuler Straßenverkehr ist grundsätzlich ein Albtraum. Zumindest für den deutschen Durchschnitts StVO-Akzeptant. Trotzdem wird hier täglich bewiesen, dass Verkehr generell auch ohne großes Regelwerk funktionieren kann. Das dauert zwar ein bisschen länger als im vermeintlichen Idealfall, aber es kommt trotzdem jeder zur Arbeit und zurück. Und das Problem zu weniger, zu kleiner und zu schlechter Straßen für zu viel Verkehr ist in Istanbul ein fast unlösbares.

Die Verkehrswege werden zu gefühlten 20% von Bussen, 40% von Taxis und einem großen Sammelsurium von allerlei Motorisiertem überfüllt.

Eindeutig die aktivste Verkehrsgruppe sind die Taxifahrer. Und genau hier liegt auch der Anfang vom Ende der Aufklärung verborgen. Ein Taxifahrer glaubt hier an genau drei Dinge: 1. Jeder Verkehrstau lässt sich alleine durch die Hupe auflösen (was ein geräuschintensiver Irrglaube ist). 2. Es gibt immer noch einen Platz für ein Taxi – rechnerisch passen auf zwei Fahrspuren nun einmal vier Autos. Und 3. Ein Tourist hat keinen freien Willen (was am Ende in einem noch geräuschintensiveren Irrglauben endet). Das bedeutet, dass jedes nicht türkisch aussehende Wesen angehupt wird. Völlig unabhängig von der Tageszeit, unabhängig davon ob es geht oder steht, Bereitschaft zur Mitfahrt signalisiert, sich unterhält oder eine Straße überqueren will – einfach immer. Als ob der Ausländer nicht eigenständig auf die Idee kommen würde im Bedarfsfall ein Taxi zu ordern oder wenigstens die Hand zu heben oder sich umzudrehen oder was auch immer.

Im Ergebnis sieht das dann so aus: die Gasse, in der ich zurzeit wohne mündet in eine etwas größere Straße, die eine Zugangs “Rally“ für Taxis zum Taksimplatz (d.h. Verteiler und hat nix mit Taxi zu tun)ist. Ab sechs Uhr abends bis ein Uhr nachts ist auf dort stau, ab zehn Uhr am Wochenende wird dann eigenständig eine Einbahnstaraße einberufen. Der Gegenverkehr muss warten. Und wie es der Zufall nun einmal so will, sehe ich halt aus wie eben genau einer dieser geistig unmündigen Touristen – jeden Tag. Also kann ich mir auf dem Weg ins wohlbehütete Heim ein kleines Privathupkonzert anhören. Ganz für mich alleine aufgeführt von gezählten sechzehn Taxis. Nur für mich, falls ich auf die Idee kommen sollte vielleicht ein Taxi zu wollen und das nicht bei den vorherigen fünfzehn gemerkt hätte…

In den Augen des Taxifahrers bin ich wohl noch nicht aus meiner selbstverschuldeten Unmündigkeit herausgetreten, sondern hänge insbesondere im Taxifindungsverfahren noch mittendrin.

Und weil’s so schön ist geht der Spaß heute auch wieder mit einem Zitat zu Ende:

„Byrun, Taksi“ (x3)

was so viel bedeutet wie: „Bitte schön ein Taxi“ und die ‚Hupe’ des ausgestiegnen, Tee trinkenden, immer auf Kundenfang seienden Taxifahrers ist. „Hayir, sag ol!“

Sonntag, 25. November 2007

Uni (2)


Aus Istanbul bloggts wieder…

Erstmal einen kleinen Nachschlag zur Uni:
Mit der ersten Schlägerei auf dem Campus seit drei Jahren, wurde freundlicherweise auf mich gewartet. Tesekür ederim!
Die vielen ‚Hören-sagen Berichte’ über „krasse Schlägereien“, „die Istanbul Universität?! da gings früher echt ab…“, „da gabs früher echt gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen politischen Studenten“…wurden nun für mich ein wenig farbiger ausgestaltet.

13.00 Uhr, Kantine juristische Fakultät: ein Raum im Keller, 10x25m groß, ikea-bunt bestuhlt. Auf der Speisekarte stehen Toast, Milchbrötchen mit Pommes (patates sandwic) inkl. Ketcup und Majonese, Hamburger (Brötchen mit Pommes, 2mm Fleisch und einer sauren Gurke), Wurstsandwich, Softdrinks aller Art und natürlich Cafe und Tee – also durchaus Pommesbuden-niveau. Die Preise sind besser, beim Rest ist man sich nicht so ganz sicher…
Selbstverständlich wird an jedem Tisch geraucht. Das auch nicht erst seit gestern. Dementsprechend sind die Wände getönt. OP-Saal-neon-Beluchtung trifft auf das milde gelb einer seit 10 Jahren nach Anstrich jammernden Wand, deren Ruf nicht erhört wird. Alles in allem also ein Platz, an dem sich die Studenten pudelwohl fühlen, dessen Anziehungskraft auf Freunde der haute cuisine aber doch in Frage gestellt werden darf.

13.01 Uhr, die gesammelten Erasmusstudenten der Istanbul Universität versuchen geschlossen die Kantine zu betreten. Bei drei Menschen und einer ca. 4 m breiten, 10 stufigen Treppe ein nicht allzu schwieriges Unterfangen. Sollte man meinen. Schwieriger wird es aber wenn auf der besagten Treppe ungefähr das gesamte männliche Securitypersonal der Uni versammelt ist - die Frauen müssen derweil die Stellung an sämtlichen Eingängen des Campus halten, auf dass auch bloß kein Fremder „unseren“ kleinen, aber eben doch sehr unspektakulären Hochsicherheitstrakt betritt. Zu den versammelten, ca. 20 Secruritymenschen (-beamten wäre hier natürlich völlig falsch. Von erhöhtem Verdienst darf hier wohl nur geträumt werden. An einer Uni, in der selbst die Professoren z.T. einmal in der Woche an einer privaten Universität lehren, um auf ihr Geld zu kommen…) gesellen sich noch weitere 15 wichtig aussehende Menschen mit Anzug und Funkgerät.
Für die kleinen Erasmusdeppen, die ja überall dümmlich grinsend hineinwackeln und vermeintlich (und leider auch in Wahrheit) von alldem nichts verstehen, alles gar kein Hindernis. Kaffee an der Kasse bezahlen, Kaffee an der Theke abholen, den letzten freien Tisch ansteuern, vom Nachbartisch zwei Stühle ergrinsen und zu guter letzt den leeren Kaffeebecher vom Vorgänger mit seiner neuen Funktion als Aschenbecher bekannt machen.
An einem der anderen Tische haben ein paar Studenten einen Beamer aufgebaut. Vor der möglichen Projektionsfläche sitzen drei Menschen im (Test)bild – wir. Egal, noch läuft ja nix, erstmal abwarten, die Securitys gucken auch alle so angestrengt. Mal sehen ob da überhaupt was passiert. Berk(e) setzt sich an unseren Tisch. Berk(e) kann deutsch: Erasmus in Augsburg.
„Berk was machen die ganzen Leute hier? Wollen die nen politischen Film zeigen? Meinst du das gibt hier gleich noch Ärger?“ – „Hmmm weiss ich nicht, keine Ahnung wer die Studenten sind und was die genau wollen…“ Spricht’s und schon geht’s los. Unter einem scheinbar international gleichen Gebrüll bewegen sich die Kampfparteien durch die Kantine. Tische und Stühle, die im Weg stehen werden auf scheinbar ganz natürliche Art und Weise an einen anderen Ort „versetzt“ und auch wir bewegen uns nun in nicht mehr ganz so gemäßigtem Tempo um den Mob herum in Richtung Treppe, dort wird mein sich boxender „Securityfreund“ vom Studenteneingang „Kütüphane“ grußlos links liegen gelassen und erstmal draußen sein.
Nach und nach folgen uns Studenten, im gnadenlosen Griff der Securitys – auch in der Türkei gewinnt am Ende doch fast immer die Mehrheit…
Worum es nun wirklich ging weiß nachher keiner. ‚Bestimmt irgendwas mit der PKK oder irgendwas mit den Kommunisten’ ist unsere These. Eine bessere These von Seiten der türkischen Studenten wird uns auch nicht unterbreitet. Die betroffenen Studenten tragen auch nur insoweit zur Aufklärung bei, als dass sie lautstark darauf hinweisen, der Beginn der Kampfhandlungen sein den Security zu zurechnen. Das mag stimmen, für mich sah es auch eher so aus, aber am Ende ist so was ja immer schwer zu sagen.
Wie auch immer, 10 Minuten später geht alles seinen gewohnten Gange fort. Berke(e) war das ganze peinlich. Das verstehen wir nicht ganz, warum es ihm jetzt peinlich ist, wenn wir sowas sehen. Egal, er muss weg, wir auch, und der Mob ist ja auch schon längst aufgelöst. Bis auf den nächsten Kaffee in der Kantine dann.

Montag, 12. November 2007

Musik

und nochwas: Wer Lsut auf türkischen Rock hat: Bitte sehr.
Die Band heisst Mor ve ötesi. Heisst so viel wie: Lila und weiter (oder Jenseits) ?!
hab noch mehr. hier erstmal das Internetmusikstübchen der Band.
... leider ein paar Tage zu spät: Sind grade auf Deutschlandtour. Berlin und Köln sind schon vorbei.

myspace.com/morveotesi

Uni (1)

Übermut, der; -[e]s [mhd. übermuot, ahd. ubermuot]: 1. ausgelassene Fröhlichkeit, die sich in leichtsinnigem, ...

so die Umsonstantwort bei duden.de.
Die ausgelassene Fröhlichkeit: Hervorgerufen durch eine einmalige Behandlung in der Univesität. Als erste deutschsprachige bzw. nur deutschsprachige Erasmusstudenten an der Istanbul Üniversitesi fällt einem vieles leicht. Das Zauberwörtchen "Erasmus Ögrencisiyim" öffent einem alle Türen und Toren.
So werden extra für uns eigene kleine Lehrverantslltungen auf deutsch oder englisch eingrichtet. Oder der Professor gibt Buchempfehlungen für deutsch- bzw. englischsprachige Bücher.
Ausserdem spricht einen jeder Student an und offeriert seine Hilfe. Viele können auch ein bischen Deutsch und oder waren auf der deutschen Schule Istanbul.
Nach 2 Wochen ist man bekannt wie ein bunter Hund. Jeder ruft einem ein freundliches "Yuhannes n'apiyorsun?" (frei: Johannes, was geht?) hinterher.
Zentrale Anlaufstelle ist für mich der Raum des Sportclubs (spor külübü) geworden. Nachdem ich meiner verrauchten Lunge mal was gutes tuen wollte und mich offiziel im Team der juristischen Fakultät angemeldet habe, stellte sich heraus, dass eigentlich immer irgendjemand der Mannschaftin besagtem Raum rumhängt. So nun auch ich. Es kommt und geht wer gerade Lust und Freizeit hat. Alles sehr nette Leute. Viele neue und sehr nette Arkadaslar (Freunde).

Der Grund für leichtsinniges Verhalten:
Ein paar krude Versuche Türkisch zu sprechen, die zumindest damit endeten, dass dem gegenüber klar war, was ich sagen wollte. Ausserdem ein paar umgangsprachliche Gesprächseinleitungsfetzen, die fast sogar cool klingen.

der Vorlesungssaal

Das leichtsinnige Verhalten: Der Versuch eine Vorlesung zu Besuchen und etwas zu verstehen.
1.Versuch: Theory of Democracy (Demokrasi Kuramı)
Der Professor kennt mich, weil ich schonmal bei ihm war, um nach Büchern zu fragen.
Ich komme rein: 90% der Anwesenden (ca.60 Leute) schauen mich fragend an.
Der Professor schaut mich etwas weniger fragend an. "Ahh Johannes." Dann kommt die Vorstellung, dass ich ein Erasmusstudent sei. Das verstehe ich. Es folgt etwas was ich nicht verstehe: Erste Lacher in der Runde. Es folgt noch etwas, wobei ich nur meinen Namen wieder erkennen kann: Fast nur noch Lacher in der Runde.
- Türkische Bekannte übersetzt kurz: "Er hat gesagt, dass du ja schon mehr türkische Freunde hättest als er..." - "ahh.." dümmliches grinsen.
Ich verstehe ausser Worten wie "Athena, Demokrasi, Türkiye usw." leider gar nichts.
2. Versuch
Nicht entmutigen lassen. Also Freitag Morgen direkt zur nächsten Vorlesung: Verfasungsrecht I (Anayasa Hukuku I). Der Professor kennt mich nicht. Trotzdem schauen gefühlte 90 % der Studenten auf, als ich den Raum betrete. Diesmal keine Vorstellung und keine Lacher. Schonmal kein schlechter Anfang...
Bleibt leider auch das einzig positive: Ich verstehe absolut überhaupt nichts. Noch nicht einmal das Thema.
Zu meiner Beruhigung wird mir später erzählt, dass das den türkischen Studenten nicht anders geht. Soll wohl der schlechteste oder zumindest am schwersten zu verstehende Dozent der Uni sein...
Mir ists egal. Ich werde es im nächsten Semester noch einmal versuchen. Für dieses reichts bzw. eben nicht.

Teile des Campus. Die Moschee ist nicht auf dem Unigelände. Zwischen Garten und Gotteshaus liegt eine Starsse und ein großer Graben

Donnerstag, 8. November 2007

Nachbarn

endlich:
Jetzt gibt es nur noch eine Grenze im Osten der Türkei, dei fast ohne mediale Aufmerksamtkeit auskommt. Aber das kriegen die Armenier auch noch hin.

Georgien: Seit heute der Ausnahmezustand in Tiflis! Angeblich sind die Russen auch noch mit im Spiel
Armenien:Wie gesagt freidlich und anscheinend auch zu recht stolz drauf...Armenian News
Iran:Da muss man wohl kaum mehr was zu sagen
Irak (inkl. PKK-Norden bzw. Kurdistan): Da muss man wohl noch weniger zu sagen
Syrien: Fast schon alte Schule im nahen Osten.

und in Istanbul: merkt man herzlich wenig von alle dem. Nur mit ein paar Studenten kann man mal so ein Thema anschlagen. Aber da sind die Meinungen meist alle aehnlich.

Nun ja wenn die Türken jetzt auch nicht zur Europameisterschaft fahren und die Griechen mit König Rehakles schuld sind, gibts wohl nur noch die Bulgaren. Die Liebe zu den Armeniern haelt sich ja sowieso in Grenzen